Warum Sie auf Social Sharing Buttons verzichten sollten
Hinweis: Dieser Blog-Post bezieht sich auf meine ganz persönliche, subjektive Meinung und steht teils im Gegensatz zu vielen Projekten, die MASSIVE ART in der Vergangenheit realisiert hat. Dennoch glaube ich, dass es sich um ein interessantes und wichtiges Thema handelt, das diskutiert werden muss.
Wer durch´s Internet surft kommt an ihnen nicht vorbei: Diverse Buttons zum Teilen von Inhalten auf sozialen Netzwerken. Auf manchen Seiten sind sie gleich mehrfach zu finden, teilweise an recht unsinnigen Plätzen, wie zum Beispiel bei einem Kontaktformular.
Die Idee dahinter ist klar: Das Teilen von Inhalten kommt einer Gratiswerbung gleich. Denn der Benutzer erzählt seinen Freunden, wie toll er einen Inhalt findet und empfiehlt ihn so weiter. Wer möchte das nicht für sich nutzen?
Kritische Stimmen werden laut
Nun haben sich in den letzten Monaten verstärkt kritische Meinungen dieser Praktik gegenüber gebildet. In diversen Blogs wurde teils heftig darüber diskutiert. Interessante Beiträge finden sich hier und hier. Sehr interessant ist auch dieser Post auf Twitter.
Vieles spricht gegen Social Sharing Buttons
Ich bin selbst zu der Überzeugung gelangt, dass Social Sharing Buttons nicht nur völlig unnütz sind, sonder sogar der Performance einer Website erheblich schaden können. Die folgende Gründe sprechen eine klare Sprache:
- Sie nehmen den Fokus weg vom eigentlichen Call-to-action
- Sie verlangsamen die Website
- Sie sammeln versteckt Daten über die Besucher
- Sie stören das Design der Website
- Sie wirken wie ein verzweifeltes Betteln nach Weiterempfehlung
Sharing Buttons sind nicht sozial
Was mich aber vollends davon überzeugt hat, meinen Kunden in Zukunft vom Einsatz dieser Funktion abzuraten, ist folgende These: Social Media Buttons zerstören das eigentlich soziale Wesen der persönlichen Weiterempfehlung.
Warum ist das so?
Sehen wir uns typische Sharing Funktionen mal an, sie funktionieren meistens gleich: Man klickt auf ein kleines Icon und durch ein klein wenig technische „Magie“ wird auf meiner Facebook- oder Twitter-Seite angezeigt, dass ich irgend etwas toll finde. Und das war‘s.
Stellen wir uns jetzt aber im Gegenzug vor, wie die Motivation entsteht, überhaupt auf einen solchen Button zu drücken. Das macht man ja nicht einfach so, schliesslich verbindet man seinen guten Namen damit.
Ich habe mich also dazu entschlossen, öffentlich zu verlautbaren, dass ich eine Seite total super finde. Dann will ich aber doch auch meine Meinung dazu äussern! Nur einen Knopf zu drücken, der eine Standardmeldung rauslässt, ist doch nicht wirklich befriedigend, oder?
Hier möchte ich den immer sehr cleveren und pointierten Oliver Reichenstein zitieren: „If readers are too lazy to copy and paste the URL, and write a few words about your content, then it is not because you lack these magical buttons.“
Wie Recht er doch hat. Wenn ich etwas teilen will, dann mit meiner persönlichen Meinung dazu. Und erst die macht die Empfehlung wirklich sozial. Nur weil ich mit der Tüte einer Supermarktkette herum laufe, heisst das nicht, dass ich sie toll finde. Wenn ich aber meinen Freunden von der tollen Qualität der Lebensmittel erzähle, die es dort gibt, dann ist das relevant.
Fazit
Das Teilen von Inhalten ist nicht abhängig von technischen Möglichkeiten. Wenn wir etwas verbreiten wollen, nehmen wir auch ein bisschen Arbeit dafür in Kauf. Ohne persönliche Meinung ist eine Empfehlung wenig oder nichts wert. Dies sind für mich die Hauptgründe gegen Social Media Buttons.
Ich bin schon gespannt wie meine Kunden auf das reagieren werden. Ich sehe schon verwunderte Gesichter und viele interessante Gespräche auf mich zukommen :-)
Nachtrag
Es sei darauf hingewiesen, dass ich hier nicht von der Verlinkung zu Profilen auf Social Networks spreche. Diese finde ich wichtig und sie sollten an einer geeigneten Stelle (Seitenleiste, Footer etc.) platziert werden.