E-Commerce richtig gemacht. Ein Praxisbeispiel.
Gestern fand ich in meinem Twitter-Stream einen interessanten Link. Es handelte sich um ein Buch mit dem Titel „Money for Something“. Über den Inhalt des Buches, es geht in kurzen Worten um Tipps für ein persönliches Anlagemodell, möchte ich an dieser Stelle nicht genauer eingehen. Was mich wirklich angenehm überraschte, war das extrem simple aber gut durchdachte E-Commerce-Konzept, mit dem das E-Book online verkauft wird. Ein echtes Best-Practise-Beispiel, das ich hier kurz beleuchten möchte:
Landing-Page
Grafisch spricht die Seite eine klare „No-Bullshit“ Sprache: Cover, deutliche Beschreibung mit den Vorteilen, die der Leser für sich aus der Lektüre ziehen kann und 4 gut erkenntliche „Call for actions“ an den strategisch wichtigsten Punkten:
- Rechts oben in der Navigation
- Unter dem Fold bei ca. 660 Pixeln
- Nach den Testimonials
- Im Footer
Egal wie tief man scrollt, die Kaufoption ist immer vorhanden.
Unter dem Navigationspunkt „Ressources“ finden sich Links zu weiterführenden Inhalten. Diese stehen jedoch nur den Käufern zur Verfügung. Sehr gut finde ich hier, dass man dennoch klar erkennt, was man als Zusatz zum Buch bekommt. Das ist in jedem Fall viel besser, als diese Infos hinter einem Login zu verstecken. Auch auf dieser Seite finden sich gut positionierte „Buy now“ Buttons.
Bestellprozess
Die Bestellseite könnte nicht einfacher sein. Notwendig ist lediglich der Name, die Emailadresse und die Kreditkartendaten. Natürlich darf man nicht vergessen, dass dieses Produkt digital geliefert wird. Somit entfallen viele Felder für Versandadresse usw. Dennoch könnte man auch diesen Bereich durch unnötige Informationen künstlich aufblasen.
Die finale Seite mit der Bestätigung, dass die Bestellung ordentlich abgesendet wurde, beinhaltet einen Link, mit dem eine vorgefertigte Nachricht auf Twitter veröffentlich werden kann. Eine kleine Funktion, die so gut wie nichts kostet aber eine gratis Werbung darstellt. Warum wird das nicht öfters genutzt?! (Amazon macht's übrigens auch.)
Re-Commerce
Wirklich überrascht war ich dann, als ich das Buch auf meinem iPad fertig gelesen habe. Da es nur 70 Seiten mit einer angenehm grossen Typo hat, war ich in ca. 1 Stunde fertig. Nach dem letzten Kapitel erscheint dann folgende Nachricht:
Bedenken wir, dass sich das Buch damit auseinander setzt, wie man sein Geld clever investieren kann, ist diese Methode, um weitere Exemplare zu verkaufen, einfach genial! Wer möchte nicht solch wichtige Informationen einem Freund oder Verwandten weiter schenken?
Ich habe den Link geklickt und das Buch direkt weiter geschenkt. Ich hätte es auch einfach per Email weiter leiten können. Da dieses E-Book aber wirklich sehr interessant ist, war ich der Meinung, dass man den Autor für seine Arbeit auch unterstützten sollte.
Fazit
Hier wurden nicht nur die bekannten E-Commerce- und Usability-Regeln beachtet. Die clevere Art den Re-Commerce anzukurbeln und die Integration von Social Media machen diesen sehr kleinen Shop zu einem sehr guten Use Case, den man getrost als Vorlage für ähnliche Produkte heranziehen kann.
Quellenangaben:
www.moneyforsomethingbook.com