Undercover bei MASSIVE ART – mein zweiter Versuch
Zwei Jahre sind vergangen seitdem ich von meiner Mission abgezogen wurde. Bis heute quält mich diese Tatsache und gilt als größtes Versagen in meiner Karriere. Die Begründung der Organisation? Zu wenig Resultate. Hätten sie mir nur etwas mehr Zeit gegeben. Nur ein passender Moment mit einem MASSIVE ARTler und ich hätte herausgefunden, was MASSIVE ART so erfolgreich macht. All die Mühe und Anstrengung, die ich reingesteckt hatte... Sei es drum. Die Götter waren gnädig zu mir und nun habe ich eine neue Chance bekommen, um meinen Auftrag zu vollenden.
Als ich MASSIVE ART damals verlassen musste, brauchte ich natürlich einen Vorwand, damit meine Maskerade nicht auffliegt. Einfachste Lösung: Ich erzählte ihnen, dass ich ein Studium beginne und deshalb nach Salzburg ziehe. Die folgenden zwei Jahre wurden mir nur kleine Fälle übertragen, welche ich jedoch zur vollen Zufriedenheit der Organisation erfüllte. Dadurch kamen sie zur Besinnung: Sie gaben mir bis Ende des Jahres eine zweite Chance, um meinen damals fehlgeschlagenen Auftrag zu vollenden.
Der zweite Kontakt
Das Wieder-Einschleusen bei MASSIVE ART verlief ziemlich problemlos. Ich tat einfach so, als ob ich ein Praktikumssemester für mein Studium machen muss – und das bei MASSIVE ART absolvieren möchte. Als ich dann im August meinen ersten Arbeitstag hatte, waren da gemischte Gefühle: Einerseits war ich aufgeregt meine alten Freun… Kollegen nach der langen Zeit wieder zu sehen. Andererseits fühlte es sich so an, als ob ich nie weg gewesen wäre. Natürlich musste ich beim Wiedersehen so tun, als ob ich alle vermisst hätte. Doch das war alles nur Teil der hollywoodreifen Schauspielkunst eines Top-Geheimagenten.
Geheimagenten unter sich
Neben den ganzen MASSIVE ART-Kollegen traf ich auch auf einen alten Konkurrenten: Agent M2 oder wie er sich hier nennt: Marcel Moosbrugger. Kurz bevor ich den Auftrag erhielt, schickte die Organisation ihn zu MASSIVE ART. Als wir aufeinander trafen, mussten wir natürlich die beruflichen Differenzen zur Seite legen und uns wie Freunde verhalten. Zu meinem Bedauern saß er mir auch noch direkt gegenüber. Ich wollte nicht aus meiner Rolle fallen und so überlegte ich mir eine besondere Art, um ihm unter die Nase zu reiben, dass ich jetzt den Auftrag ausführte. Ich entschied mich für die altbewährte Technik der Fuß-Morsezeichen: Füße unter dem Tisch ausstrecken und dem Gegenüber feste Tritte versetzen! Ich muss aber zugeben, dass aus der anfänglichen Mißgunst sowas wie Freundschaft entstand. Wer weiß, vielleicht wird es ja mal einen Doppelauftrag geben, bei dem Agent E2 und Agent M2 zusammenarbeiten werden. Man darf ja träumen…
Nachdem er vom Auftrag abziehen musste, konnte ich es mir aber nicht ersparen ihm eins auszuwischen. Ich ließ ein Foto von mir veröffentlichen, das mich mit einem Portrait von Marcel in der Hand und einem schelmischen Grinsen in meinem Gesicht zeigt.
Sie wissen es!
Ich versuche mich so unauffällig wie möglich zu verhalten und diese “Web-Programmierungs-Aufgaben“, die man mir gibt, so gut wie möglich zu erledigen. Oft höre ich, dass es mit diesem „SULU-Projekt“ (was auch immer das sein mag) zu langsam vorangeht. Es ist eben nicht ganz einfach die geforderten Ziele in der angestrebten Zeit zu erreichen, wenn man täglich einen fünfseitigen Tagesbericht für die Organisation verfassen muss. Um mich komplett im Team zu integrieren, lasse ich mir auch deren Sprüche und Spitznamen für mich gefallen. Erwin… pfff, als ob das ansatzweise eine Ähnlichkeit mit “Erfan” hätte… lächerlich!
Doch trotz meines hervorragenden Schauspiels, scheint MASSIVE ART mir nicht ganz zu vertrauen. Dieses Mal haben Sie mich nämlich in einem separaten Büro im Sulu-Team untergebracht, um mich von ihren Geheimnissen und Absichten fern zu halten Zudem höre ich immer wieder verdächtige Bemerkungen: Cornelia sagt etwa vor den anderen in der Küche, dass ich dick und fett geworden bin, seitdem sie mich das letzte Mal gesehen hat. Bei meiner athletischen Figur ist klarerweise ausgeschlossen, dass sie das ernst meint. Ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um eine Code Phrase handelt, um die anderen Kollegen vor mir zu warnen.
Was meinen Verdacht weiterhin bestätigt: Das Sulu-Team agiert nicht mehr unter sich, sondern wurde um ein Frauen-Team bestehend aus Steffi, Myrthe und Lisa erweitert. Diese geben sich als Texterinnen zu erkennen. Wenn man mich fragt, ist das nur eine Fassade. Dieses Team wurde von MASSIVE ART beauftragt,mich zu überwachen. Ständig nerven sie mich damit einen Blog zu schreiben. Tss, das können sie sich getrost abschmink… Moment… verdammt!
Man sieht sich immer 2... ähh 3 Mal im Leben
Ich habe noch bis Ende Dezember Zeit um meinen Auftrag zu erledigen und mich von der Schande, die seit dem letzten Mal auf mir liegt, zu lösen. Ob ich danach nochmal Spionage-Arbeit bei MASSIVE ART leisten muss, steht in den Sternen. Eines steht aber fest: Ich werde diesen Auftrag und auch die Leute, die ich dadurch kennengelernt habe nie mehr vergessen.