Wie Brand Building auf LinkedIn funktioniert
Eine Unternehmensseite auf LinkedIn zu haben ist eine gute Basis und bestimmt für jedes Unternehmen empfehlenswert. Doch die Bedeutung der Unternehmensseite für ein aktives Brand Building nimmt ab, hingegen rückt LinkedIn die Mitarbeiter und deren Vernetzung in den Fokus! Denn immer öfter werden Mitarbeiter zu wahren Markenbotschaftern: Sie tauschen sich über relevante Themen der Branche aus, erstellen und teilen Content.
LinkedIn ist eines der effektivsten sozialen Netzwerke, wenn es um das Generieren von neuen Leads und Social Selling geht. Nutzen Sie das Business-Netzwerk, um neue Kunden zu gewinnen, um sich zu vernetzen und Beziehungen aufzubauen. Aber worum es aus Unternehmenssicht auch geht: Nutzen Sie das Netzwerk, um Ihre Verkäufe zu erhöhen! Wie? Wir zeigen Ihnen 6 Punkte, die Ihnen helfen, Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern zu machen – und so Ihr Unternehmen noch stärker in den Fokus Ihrer Zielgruppe zu rücken.
1. Ist Ihre Unternehmenskultur bereit loszulassen?
Um authentisches Social Selling zu betreiben, müssen Sie Ihren Mitarbeiter Freiräume bieten und Kontrolle abgeben. Ihre Mitarbeiter haben die Kommunikationshoheit über ihr eigenes Profil und die Botschaft, die sie über Ihr Unternehmen verbreiten, sollte in eigenen Worten verfasst werden. Platte Werbetexte werden auf LinkedIn genauso ignoriert wie auf Unternehmensseiten.
Natürlich hat auch Ihr Mitarbeiter – aka Unternehmensinfluencer – beim Posten auf LinkedIn gewisse Normen und Social-Media-Guidlines zu beachten. Ihre Mitarbeiter sollten soweit mit Ihrem Unternehmen und dessen Strategie vertraut sein, dass Sie die Werte Ihres Unternehmens kennen und vertreten. Es ist – etwa für eine gut auftestellte Marketingabteilung – manchmal nicht ganz einfach, aber zu viel Kontrolle schadet und hindert Ihre Mitarbeiter am authentischen Corporate Influencing.
2. So verankern Sie Corporate Influencing startegisch im Unternehmen
Corporate Influencing sollte als weiterer Marketingkanal auch dementsprechende strategische Ziele erhalten und als ernsthafte Erweiterung in den Marketing Mix betrachtet werden. Interessante Einblicke und Beiträge können nicht nur die Marketingverantwortlichen eines Unternehmens bieten. Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Team aus Marketing, Kommunikation, Fachabteilungen und Produktspezialisten eine gemeinsame Content-Strategie. Entwicklen Sie gemeinsame Ziele, Botschaften und Verantwortlichkeiten – so wissen alle Bescheid und kommunizieren auf Basis der Strategie, aber immer noch individuell.
Mitarbeiter, die sich mit dem persönlichen Namen für Ihr Unternehmen einsetzen sind keine Selbstverständlichkeit. Diesen Mitarbeitern sollten Sie nicht zumuten, die Kommunikation für Ihr Unternehmen in der Freizeit zu betreiben. Corporate Influencing darf ruhig als Arbeitszeit verstanden werden und Vorgesetzte sollten diese Art des Influencing unterstützen.
3. Die passenden LinkedIn-Kommunikatoren
Der richtige Content-Mix macht's. Aber nicht nur: Achten Sie auf die passenden Kommunikatoren in Ihrem Unternehmen und gehen Sie nicht planlos an die Sache heran.
- Mitarbeiterauswahl: All Ihre Mitarbeiter tragen das Bild Ihres Unternehmens nach Außen. Es sollte dennoch ein paar wenige definierte Corporate Influencer in Ihrem Unternehmen geben. Wer hat Potential? Wer macht gerne mit und kann Menschen für Trends und Produkte natürlich und echt begeistern?
- Redaktionsplanung: In einem gemeinsamen Redaktionsmeeting kann der Content unter den Corporate Influencern konzipiert, aufgeteilt und geplant werden. Dabei spielt der Fokus eine wichtige Rolle. Jeder Influencer sollte ein klares inhaltliches und thematisches Profil verfolgen, um eine eindeutige Relevanz in der Community zu signalisieren.
- Ästhetik und Design: Um die Corporate Influencer inhaltlich zu unterstützen und visuellen Wildwuchs zu verhindern, kann das Unternehmen die Mitarbeiter bei der Erstellung von Beitragsbildern, Infografiken und Animationen unterstützen.
- Native Inhalte: Der gepostete Content sollte ein Mix aus den verschiedenen LinkedIn-Formaten sein. Nicht immer braucht es eine verlinkte Website. Auch ein Text-Post mit den richtigen Hashtags kann zu großer Reichweite führen. Außerdem können Bilder und Videos nativ auf LinkedIn gepostet werden, anstatt auf externe Inhalte zu verlinken. Diese nativen Inhalte werden vom LinkedIn Algorithmus gefördert.
4. Befeuern Sie den LinkedIn-Algorithmus
Interaktionen sind die besten Indikatoren für Ihre Beiträge: Likes und Shares erhöhen die Reichweite Ihres Beitrags und senden positive Signale an den LinkedIn Algorithmus. Ist der Alghorithmus auf Ihrer Seite, können auch Personen außerhalb des Netzwerks erreicht werden.
Der größte Reichweiten-Booster sind jedoch Kommentare. Nicht nur das Sammeln von Kommentaren in eigenen Posts, sondern auch das kommentieren in Beiträgen von anderen Nutzern generiert Reichweite und stärkt das eigene Profil. Daher: Gehen Sie auf User und Interessierte ein. Ein Kommentar-Ping-Pong feuert den LinkedIn Algorithmus weiter an!
5. Networking in Expertengruppen
Bei LinkedIn hat Austausch und Vernetzung einen sehr hohen Stellenwert. Um möglichst viele relevante Kontakte aus der Branche zu finden, kann in der LinkedIn-Suche nach Personen, Berufsbezeichnungen, Firmen, Destinationen und Schlüsselwörter gesucht werden. Wer ist mit wem vernetzt, wen kenne ich und wer kennen meine Mitarbeiter, Kollegen und Chefs?
Gehen Sie in Kontakt, aber richtig: Senden Sie bei der Kontaktaufnahme niemals eine leere Einaldung. LinkedIn erlaubt hier bis zu 300 Zeichen für eine Vernetzungsanfrage. Es bietet sich an, zu erwähnen woher die Zielperson das eigene Profil kennen könnte und warum man sich vernetzten will.
Nutzen Sie Gruppen und werden Sie "Tought Leader"!
Gruppen sind ein großer Bestandteil von LinkedIn. Ein Unternehmen sollte Mitarbeiter ermutigen, in solchen Gruppen mitzuwirken. Jede Gruppe unterliegt einer bestimmten Thematik. Dies wiederum erleichtert das Targeting der Nutzer. Unter anderem kann das eigene Netzwerk um Kontakte erweitert werden, die durch die Mitgliedschaft an einer Gruppe an bestimmten Themen interessiert sind.
Neben dem Networking ermöglichen Gruppen neue Erkenntnisse und Branchen-Insights zu erhalten. Um am Ball zu bleiben, als wichtiges Mitglied einer Gruppe gesehen zu werden und um als Experte in einer Thematik zu gelten, ist die Aktivität in einer Gruppe ideal. Bestenfalls gilt man irgendwann als „Thought Leader“ der Gruppe.
Inhalte thematisch zuordnen mit Hashtags
Hashtags werden auf LinkedIn verwendet um Posts zu kategorisieren und von anderen Beiträgen zu unterscheiden. Mit deren Verwendung kann sich ein Unternehmen mit eigenen Hashtags als Experte für ein Thema etablieren oder die eigene Marke festigen. Andere Nutzer können thematische Inhalte leichter finden, wenn sie mit einem oder mehreren Hashtags versehen sind.
Filtern Sie Ihre Hashtags gut und sortieren Sie nach Wertigkeit: Nur die passendsten für Ihre Branche sollten Sie wirklich nutzen! Nehmen Sie diese in jedes Ihrer Postings auf! Vorsicht: Es sollten maximal 5 Hashtags in einem Post untergebracht werden. Und beachten Sie zudem: Nutzer suchen meistens nach ganzen Themengebieten und nicht nur nach Marken oder Firmennamen.
6. Social Selling Index-Tool nutzen
Wie sich die eigenen Aktivitäten auf LinkedIn auf den Verkaufserfolg in Relation zur eigenen Branche auswirken, kann ganz einfach überprüft werden. Mit dem Social Selling Index (SSI) stellt LinkedIn ein Bewertungs-Tool zur Verfügung, das 4 Brand-Building-Komponenten umfasst und nach folgenden Gesichtspunkten bewertet
- Aufbau der eigenen professionellen Marke
- Personen finden, gezielt und mit dem richtigen Fokus auf Branche und Zielgruppen
- Interesse wecken durch Einblicke ins Unternehmen
- Beziehungsaufbau mit Usern
Der SSI kann gezielt verbessert werden. Neben einem vollständig ausgefüllten Profil, kommt es vor allem auf regelmäßige Aktivitäten und Interaktionen an. Wenn die eigenen Beiträge ein hohes Engagement – etwa durch Likes, Shares und Kommentare – aufweisen, steigt auch der SSI.