Phantastische Code-Snippets und wo sie zu finden sind
März 2016. Ich erklimme zum ersten – wie sich herausstellen wird, nicht zum letzten – Mal die Treppe hinauf zu den Räumlichkeiten von MASSIVE ART. Juliana empfängt mich herzlich und mein Blick schweift durch die Agentur: „Kreatives Ambiente“, denke ich.
Erste Begegnungen
Das Office wirkt loftartig, die Sonne fällt durch die vielen großen Fenster in die weitläufigen, hohen Räume. Entspannte Stimmung liegt in der Luft und zufriedene Leute lachen in der modernen Küche. Juliana bringt mir einen Kaffee und bittet mich in einem der luxuriösen Sessel Platz zu nehmen.
Während ich den Kaffee trinke und mein Blick durch den Raum schweift, fällt mir sofort der Tischkicker auf. Eine alte Leidenschaft, die ich gerne wieder aufnehmen würde. "Hier bin ich richtig!", denke ich. In dem Moment höre ich jemanden meinen Namen sagen. Der Mann trägt einen gepflegten Bart und hat einen ausgesprochen freundlichen Blick während er mir seine Hand entgegen streckt. "Ich bin Thomas“, stellt er sich lächelnd vor und bittet mich, ihm zu folgen. Wir gehen in das Büro der Geschäftsleitung, wo ich wohl interviewt werden soll. Dort wartet bereits Rainer, einer der beiden Geschäftsführer. Thomas ist ebenfalls Mitglied der Geschäftsleitung und Lead Developer, so wie ich das verstehe. Rainer erklärt, dass MASSIVE ART eine Full-Service Internetagentur für Digitale Kommunikation und E-Business-Lösungen ist.
Ich habe zwar keine akademische Ausbildung in Richtung Web-Entwicklung, dafür aber ausgeprägte Motivation und Ehrgeiz. Eine halbe Stunde später werden Hände geschüttelt und ich freue mich, als Quereinsteiger das Traineeprogramm bei MASSIVE ART beginnen zu können.
Die fabelhafte Welt der EP2
An meinem ersten Tag im Team mit dem Namen „EP2“ wird mir schnell klar, dass die Teamkultur geprägt ist von Spaß, Freundschaft und gemeinsamen Zielen. Das spricht mich sehr an. Als ich wissen will, was EP2 bedeutet, meint Elias "Hmmm, ich glaube was mit Enterprise... Enterprise Unit!". „Ach“ lache ich, „E wie Enterprise und P wie Unit! Logisch, was sonst!“ Meine neuen Kollegen zeigen mir daraufhin, welche Projekte im Team aktuell umgesetzt werden und wurden. Die Bandbreite der eingesetzten Technologien und der Qualitätsstandard begeistern mich sofort – auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch kaum etwas davon verstehe.
Um neun Uhr geht es dann zum Daily. In meinem neuen Team wird dazu die Arbeitsmethode Scrum verwendet. Ich hatte in meinem Studium über agile Methoden und Scrum gehört. Umso mehr freute ich mich, es jetzt auch einsetzen zu können. Denn Scrum hat viele faszinierende Facetten, die in großen Vorteilen resultieren können.
Über die nächsten Wochen und Monate nahm mich das Team als einer von ihnen auf. Alle waren bereit, mir meine Fragen zu beantworten – und davon hatte ich viele. So habe ich in relativ kurzer Zeit sehr viel gelernt. Mit der Umsetzung eigener kleiner Features konnte ich schneller, als ich es mir gedacht hatte einen ordentlichen Beitrag leisten.
Der Einsatz von Scrum bedeutet, dass Umsetzungen gemeinsam geplant werden und ein Team-Commitment für jeweils zwei Wochen abgegeben wird. Um das Commitment zu halten und termingerecht zu liefern wird dann ein brillanter Code mit hoher Qualität erarbeitet. All das ist natürlich viel einfacher, wenn man dazu noch Spaß hat. Auch wenn ich an dieser Stelle auf wissenschaftliche Artikel verweisen könnte, gebe ich lieber einige Beispiele aus der fabelhaften Welt des EP2.
Das Battle zwischen Vim- und Emacs-Verfechter
Unter Developern lodert im Hinterrgrund ein uralter Klinsch zwischen den Verfechtern von Vim und Emacs. New-School Developer setzen mittlerweile auf IDEs – wie IntelliJ oder PHPStorm. Die Lager waren schnell klar: Christian und ich sind Verfechter vom Vim, Philip ist Mr. Emacs, während Elias und Patrick auf IDEs setzen. (Ich sag nur soviel: Es ist wohl nicht jeder der Konfiguration von Vim gewachsen). Diese Konstellation führt noch heute zu herrlichen Neckereien und herzhaftem Lachen. Auch wird bei zu langer Stille gern mal ein spontanes Ave Maria in unmenschlichen Tonhöhe angestimmt, in das gerne eingestiegen werden darf. Leistet sich jemand im Tagesgeschäft einen groben Schnitzer oder verursacht einen Bug, muss er als Wiedergutmachung die „Katze" füttern, um Absolution zu erhalten.
Tools, die ich kennenlernte
Die Projekte, die wir umsetzen umfassen in der Regel viele Arbeitsstunden und laufen über viele Sprints (zweiwöchige Zeitspannen im Scrum-Prozess). Wir setzen dabei meist auf folgende Tools:
Im Front-End kommen bei uns MASSIVE ART-Developern unterschiedlichste Technologien zum Einsatz:
- AngularJs (https://angularjs.org/)
- Backbone.js (http://backbonejs.org/)
- Aura.js (https://github.com/aurajs)
- RequireJs (http://requirejs.org/)
- jQuery (https://jquery.com/)
- React (https://facebook.github.io/react/) uvm.
Das macht die Arbeit immer wieder herausfordernd und den Alltag abwechslungsreich.
Die Qualitäts-Flagge hochhalten
Ich bin nun mittlerweile fast ein Jahr bei MASSIVE ART und es hat sich viel getan. Meine Lernkurve verlief steiler, als ich es mir erträumt hatte. Vermutlich auch aufgrund einiger geleisteter Überstunden, in denen ich versucht habe, unvorhergesehene Herausforderungen zu bewältigen, um mein jeweiliges Tages-Commitment zu halten.
Seit meinem Anfang bei MASSIVE ART habe ich den Trainee-Status gegen den Junior Developer und dann gegen den Developer-Status eingetauscht. Ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn ich Features von A-Z selbstständig umsetzen und abliefern kann. Dabei halte ich nun sehr gerne selbst die Code-Qualitäts-Flagge hoch. Mittlerweile habe ich auch meinen iMac, der mich oft zu lange auf die Ergebnisse von Unit-Tests warten ließ, gegen ein leistungsstarkes MacBook Pro getauscht.
Meine Fundstücke im Steinebach 16
Gemäß dem Titel möchte ich an dieser Stelle noch auf die coolen Code-Snippets zu sprechen kommen. Diese stehen für:
- ein atemberaubendes Jahr bei MASSIVE ART
- tolle Projekte und Features, die wir gemeinsam erarbeitet haben
- die Qualitäts-Flagge, die wir immer hochgehalten haben
- für frohen mehrstimmigen Gesang am Abend, wenn am Ende eines Sprints noch reingehauen wird, um das Commitment zu halten
- für die vielen Matches am Tischkicker in der Mittagspause
- das rituelle Anstoßen mit Club Mate mit guten Freunden