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Magento und Google - so steigerst du den Traffic deines Online-Shops

Sabine Bär
Sabine Bär Aktualisiert am 31. Mai 2021
MASSIVE-ART-Blog-Magento-und-Google

Magento ist eines der am häufigsten verwendeten Online-Shopsysteme der Welt. Ganz gleich welche Branche oder Umsatzgröße – das System erfüllt die Erwartungen der meisten Webshop-Betreiber.

Zu den Ansprüchen an ein solches Shopsystem gehört natürlich auch das erfolgreiche Zusammenspiel mit Google sowie die daraus resultierenden Zugriffe und Käufe. Magento erfüllt von Haus aus viele SEO-Kriterien, es gibt aber durchaus noch Verbesserungspotential.

Basics sind vorhanden

Die Grundausstattung, um Suchmaschinen mit Informationen zu füttern, bringt Magento in allen Versionen mit. Bei jedem Produkt, bei jeder Kategorie und bei jeder Seite können Meta-Informationen hinterlegt werden. Zu beachten ist allein die optimale Anzahl an Zeichen für die einzelnen Informationen – wie Meta-Title mit maximal 55 Zeichen oder Meta-Description mit maximal 160 Zeichen.

Magento und Google – Basics sind vorhanden
Magento und Google – Basics sind vorhanden

Auch ein Werkzeug zum Generieren von Sitemaps ist bereits vorhanden. Achten muss man hier darauf, dass für jede Domain eine eigene Sitemap angelegt wird. Mit Magento werden verschiedene Sprachen, Ländershops, Domains, usw. in einer Installation betrieben. Je nach Domain muss in der Serverkonfiguration auf die richtige Sitemap weitergeleitet werden.

URLs und Weiterleitungen im Überfluss

Die URLs in der Sitemap sollten möglichst aussagekräftig sein. Hier bietet Magento keine optimale Lösung. Werfen wir aber zuerst einen Blick auf das URL- und Rewrite-Management für Produkte. Prinzipiell besteht eine URL aus folgenden Teilen:

  • Domain
  • Shop-Kürzel – zum Beispiel für verschiedene Sprachvariationen (optional)
  • URL-Key des Produkts
  • Dokumenttyp (optional)

Der URL-Key kann direkt beim Produkt angegeben und auch verändert werden. Wählt man zum Beispiel den URL-Key „testprodukt“, ist das Produkt über www.domain.com/de-de/testprodukt.html erreichbar. Das ist dann die sogenannte „Kurz-URL“. Ein Produkt kann mehreren Kategorien zugewiesen werden, von denen auch jede einen URL-Key besitzt. Für diese Kategorien werden weitere Produkt-URLs angelegt – zum Beispiel:

  • www.domain.com/de-de/kategorie1/testprodukt.html
  • www.domain.com/de-de/kategorie2/testprodukt.html

Insgesamt sind es also bereits drei URLs für ein Produkt – bei mehreren Sprachen oder Kategorien kann sich diese Anzahl schnell erhöhen. Für die Sitemaps wird jetzt standardmäßig die Kurz-URL verwendet. Diese ist für Suchmaschinen nicht so aussagekräftig, wie eine URL, die zusätzlich die Kategorie enthält – oder sogar eine ganze Kategorie-Hierarchie.

  • Kurz-URL: www.domain.com/de-de/testprodukt.html
  • URL mit Kategorie-Hierarchie: www.domain.com/kategorie1/unterkategorie2/testprodukt.html

Um dieses Problem zu lösen, müsste man eine der langen URLs als Standard-URL markieren können. Dann ist es zum Beispiel möglich, diese URL in der Sitemap zu verwenden. Dafür gibt es einige Erweiterungen, wie die Ultimate SEO Suite von AheadWorks (lizenzpflichtig!).

Mehr URLs, mehr Duplicate Content

Die zahllosen URLs für ein Produkt führen häufig zu Duplicate Content. Magento bietet standardmäßig Canonical Tags – allerdings werden auch dafür die kurzen URLs verwendet. Hierbei könnte die oben genannte Erweiterung Abhilfe schaffen.

Für die URLs verschiedener Sprachvarianten (wobei hier eine Sprache auch öfters vorkommen kann, wie Deutsch/Österreich und Deutsch/Deutschland) und dem daraus resultierende Duplicate Content sollte man den hreflang-Tag verwenden.

Deaktiviert – verloren – vergessen

Ein weiteres Problem ergibt sich beim Deaktivieren eines Produktes. Dabei bestehen verschiedene Möglichkeiten, die Anzeige eines Produktes zu steuern:

  • Status: aktiviert, deaktiviert 
  • Sichtbarkeit: Katalog, Suche oder Katalog/Suche 
  • Lagerbestand: Auf Lager, nicht auf Lager

Ist das Produkt deaktiviert, ist es gar nicht mehr erreichbar – auch wenn die URL bekannt ist. Bei der Sichtbarkeit wählt man, ob ein Produkt über die Suche, über die Navigation in den Kategorien („Katalog“) oder über beide gefunden werden soll. Zusätzlich kann beim Produkt den Lagerbestand angeben werden.

Soll ein Produkt jetzt aus dem Sortiment genommen werden, könnte der Status auf deaktiviert gesetzt werden. Das heißt aber, dass die URL zu einer 404-Seite führt – nicht optimal für Google und für Anwender, die den Link unter ihren Favoriten abgelegt haben.

Eine weitere Möglichkeit bieten die Sichtbarkeitseinstellungen: Das Produkt soll weder über die Suche noch über den Katalog erreicht werden können – auch das bringt keine Lösung. Es fehlt die Möglichkeit, ein Produkt nur über die URL erreichbar zu machen (ähnlich wie bei Amazon), nicht aber über den Katalog oder die Suche: Die Informationen bleiben erhalten und es entstehen keine 404-Fehler.

Alternativ könnte das Produkt deaktiviert und alle URLs, die zu diesem Produkt geführt haben, auf ein ähnliches Produkt weitergeleitet werden. Diese Möglichkeit bietet Magento – aber verbunden mit Handarbeit.

Mehr Traffic mit Google Shopping

Google Shopping ist ein effektives Werkzeug um zusätzlichen Traffic zu generieren. Die Produkte werden regelmäßig exportiert und anschließend über einen Datenfeed vom Google Merchant Center importiert. Angezeigt werden die Produkte inklusive Preis direkt auf den Suchergebnisseiten von Google. Kunden können damit Produkte auf einen Blick vergleichen. Hier kann man vor allem mit einem guten Preis oder aktuellen Angeboten überzeugen und neue Kunden gewinnen.

Um die Daten zu exportieren, ist eine Erweiterung nötig – hierfür gibt es zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Angebote von verschiedenen Anbietern. Google Shopping hat spezielle Anforderungen bezüglich Länge und Inhalt. Damit ist es wichtig, dass die Produkte eigene Pflegefelder für die angeforderten Informationen haben. Im Produktnamen sind beispielsweise keine Werbetexte wie „Gratis Lieferung“ oder „2 Jahre Garantie“ erlaubt. Dass diese Richtlinien eingehalten werden, wird auch tatsächlich kontrolliert. Google scheut sich nicht, alle Produkte eines Feeds zu sperren – sollten auch nur einzelne Anforderungen nicht erfüllt sein.

Mein Fazit

Wenn man die Standard Features von Magento richtig nützt und in die Problemstellen etwas Zeit (und vielleicht auch Geld) investiert, kann das Zusammenspiel von Magento und Google perfektioniert werden. Ich finde, es lohnt sich. Denn wer freut sich nicht über erhöhte Zugriffszahlen und Verkäufe?

(Bildquelle: © LDProd/iStockphoto)

Sabine Bär
Sabine Bär
Director of Development
Sabine ist Web Developerin bei MASSIVE ART. Wäldar ka nüd jedar sin, Web-Entwicklerin auch nicht. Sabine ist beides aus Leidenschaft. Die Frau mit Hang zu komplexen Coding-Projekten hat ihre Prozesse, Zahlen und die Dev-Jungs voll im Griff.