Headless Commerce – Die nächste Generation des Digitalen Handels
Standard Onlineshop war gestern! Darum geht es im zweiten Teil unserer Blogreihe zum Thema „Digitaler Wandel & E-Business“.
Stellen Sie sich zu Beginn also folgende Alltagssituation vor: Sie sind am Morgen auf dem Weg zur Arbeit und recherchieren auf Ihrem Smartphone nach einem bestimmten Produkt. Sie möchten aber noch nicht kaufen und legen es erstmal in den Warenkorb. Am Abend kommen Sie nach Hause, setzen sich mit Ihrem Tablet auf die Couch, gehen auf den Onlineshop und sehen im Warenkorb genau das Produkt, welches Sie am Vormittag entdeckt hatten. Ohne langes Suchen können Sie sich das Produkt nochmal im Detail anschauen, bevor Sie den Kauf abschliessen.
Schauen wir noch ein bisschen weiter in die Zukunft: Wie cool wäre es, das Ganze vom Auto aus über einen Voice Assistenten zu erledigen: „Hey Siri, bestell mir Produkt xy im Zalando Onlineshop!“ oder „Hey Mercedes, Warenkorb im Zalando Onlineshop bestellen!“. Das sind nur zwei Beispiel für Services, die sich Käufer in Zukunft erwarten. Doch was bedeutet das für Hersteller und Shopbetreiber?
Herausforderung für Unternehmen
Die Corporate Website, der Webshop, die App, diverse Soziale Medien und das stationäre Geschäft – die Anzahl neuer Kanäle und Geräte nimmt immer mehr zu. Dies führt dazu, dass die Verwaltung und Betreuung zugrunde liegender Systeme immer aufwendiger wird. Nichtsdestotrotz erwartet der Kunde im heutigen Zeitalter des digitalen Handels ein einzigartiges und konsistentes Einkaufserlebnis. Und das unabhängig von seinem bevorzugten Kanal. Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen ist die kontinuierliche Verbesserung des Front-End und der Customer Experience. Mit einem Onlineshop allein können Sie ihre Kunden heute nicht mehr begeistern.
Diese Entwicklung stellt vor allem die IT-Infrastruktur der Unternehmen auf die Probe. Bei Standard Shopsystemen kann eine kanalübergreifende Customer Experience nur mit erheblichem administrativem Aufwand implementiert werden. Zu viele autarke Systeme, sogenannte Silos, müssen mit einheitlichem Content bewirtschaftet und über die verschiedenen Kanäle synchron ausgespielt werden (Abbildung 1).
Mit dieser Architektur laufen Unternehmen Gefahr, für jeden neuen Kanal ein neues System / Datensilo aufzubauen, das im Nachhinein nur schwer oder gar nicht eingebunden werden kann. Der Content muss daher in mehreren Systemen parallel gepflegt werden, um ihn dann auf allen Kanälen ausspielen zu können – seien es Produkte, Marketingaktionen, News oder Ähnliches. Eine inkonsistente Customer Experience ist meist die Folge.
Die Lösung: Mehr Flexibilität mit Headless Commerce
Um schnell und effizient auf neue Trends und Kundenanforderungen reagieren zu können, lohnt sich ein Blick auf Headless Commerce Framework Lösungen. Dieser Ansatz trennt Front-End und Back-End voneinander, löst die Silos auf und bietet dadurch mehr Flexibilität sowie einfache Erweiterbarkeit (Abbildung 2).
Auf den ersten Blick bietet dieser Ansatz zwar sehr viele Vorteile, eignet sich aber dennoch nicht für jeden: Denn eine Framework Lösung ist anspruchsvoller zu implementieren, meist teurer und bietet weniger Out-of-the-Box-Funktionalitäten als Standard Shopsysteme. Besonders empfehlenswert ist Headless Commerce jedoch dann, wenn mehr Flexibilität und Agilität gewünscht ist und viele unterschiedliche Kanäle bespielt werden sollen. Der Content muss auf diese Weise nur einmal erstellt und kann anschliessend von einem zentralen System, auf den unterschiedlichen Kanälen und Touchpoints publiziert werden.
Die richtige technologische Basis
Mit einer Headless Framework Lösung können Ressourcen im Unternehmen effizienter eingesetzt werden. Nehmen wir als Beispiel die Produktpflege. Das Sortiment wird um ein neues Produkt erweitert und Sie müssen nun dieses neue Produkt in allen möglichen Systemen (ERP, Webshop, App, POS-System etc.) einpflegen. Hier besteht schon die erste Herausforderung, den Überblick über alle Systeme zu haben, um keines zu vergessen. Oder Sie wollen eine Rabatt-Aktion starten und müssen diese Marketingaktion in allen Kanälen kommunizieren, damit sich der Kunde nicht wundert, wieso im Onlineshop ein anderer Preis angezeigt wird als in der App. Headless Commerce macht kampagnen-orientiertes Denken über alle Kanäle hinweg möglich.
Um auch in Zukunft im E-Commerce erfolgreich zu sein und seinen Wettbewerbsvorteil auszubauen, müssen Shopbetreiber auf Trends und Kundenbedürfnisse noch schneller reagieren als bisher. Headless Commerce Lösungen können dafür die richtige technologische Basis zur Verfügung stellen. Nur so ist man in der Lage dem Kunden langfristig jene Funktionen zu bieten, die er sich wünscht oder mittlerweile sogar erwartet und nicht nur solche, die Standard Shopsystem vorgeben. Rüsten Sie sich jetzt für die nächste Generation des Digitalen Handels!
Im dritten Blogbeitrag schauen wir uns das Thema Headless Commerce am Beispiel Sylius genauer an. Zum ersten Teil geht’s hier entlang.