Growth Hacking - was steckt hinter dem Buzzword?
Haben Sie schon einmal mit einem Growth Hacker gesprochen?
Wenn Sie sich in den letzten fünf Jahren auch nur am Rande mit Start-ups oder Online-Marketing befasst haben, sind Sie bestimmt schon einmal über Growth Hacking gestolpert. Aber was hat es damit eigentlich auf sich?
Sean Ellis, der immerhin Firmen wie Dropbox und LogMeIn grossgemacht hat, gilt als der Erfinder des Begriffs Growth Hacking: Er bezeichnet damit "a person whose true north is growth" - also jemand, der vollständig auf Wachstum ausgelegt ist.
Aber, ist das eigentlich nicht jeder Marketing-Manager?
Warum Growth Hacking nicht (nur) Marketing ist
Die Online-Marketing-Klaviatur ist ein wichtiger Baustein für jeden erfolgreichen Growth Hacker. Aber nur zu wissen wie Google AdWords funktioniert reicht schon lange nicht mehr aus, um ein Produkt erfolgreich zu skalieren.
Hinter Growth Hacking steht nämlich mehr als Marketing: Growth Hacking ist ein Prozess, in dem in agilen Teams mit gezielten, schnellen Experimenten Wege gefunden werden, skalierbares Wachstum zu erzeugen.
Aber bevor wir in den Prozess einsteigen - wie sehen eigentlich Growth Hacks in der Praxis aus?
Die bekanntesten Growth Hacks
Mittlerweile gibt es tausende Beispiele für erfolgreiche Growth Hacks. Ein paar "klassische" Beispiele zeigen die Idee dahinter aber sehr gut.
- Airbnb - Craigslist für kostenlose Kundengewinnung
- Dropbox - Referrals für mehr Speicherplatz
- Hotmail - PS I love you
Der Growth Hacking Prozess
Nun wäre es leicht, diese Hacks einfach mit Glück und Spielerei abzutun. Tatsächlich testen Firmen wie Airbnb, Dropbox und Facebook aber täglich hunderte - wenn nicht tausende - Dinge.
Dieses Mindset ist es, was Growth Hacking ausmacht.
Und dahinter steht ein klarer Prozess, der Disziplinen aus Produktmanagement, Marketing, Sales, Data Sciences und Customer Success verbindet.
- Step 1: Idea Validation
Alles beginnt mit einem Problem: Wie lösen wir das Problem überhaupt? Wie sieht unsere Lösung dafür aus?
Der klassische Weg wäre jetzt, viel Geld in die Hand zu nehmen, ein Produkt zu bauen und nach einem Jahr Arbeit das Produkt zu launchen - nur um dann zu merken, dass es eigentlich niemand braucht.
Der Growth Hacking Ansatz läuft anders: ein Growth Hacker baut für den gleichen Prozess eine simple Landingpage, die das Problem beschreibt, und dann erstmals Feedback dafür einholt - im Idealfall über Online-Formulare. Nach wenigen Wochen weiss er, ob das Produkt überhaupt einen Markt hat, wie der Bedarf genau aussieht - oder ob er zurück ans Reissbrett muss.
Am Ende steht dann ein MVP (Minimum Viable Product).
- Step 2: Bau ein Produkt, dass Deine Kunden lieben
Nun haben wir die ersten Daten gesammelt, einen validen MVP - jetzt müssen wir ein echtes Produkt bauen. Aber wie bauen wir ein Produkt, dass unsere Kunden lieben? Indem wir sie in den Fokus stellen: Was sind die Pain Points unserer Kunden? Was brauchen sie wirklich? Was ist der Wert, den sie durch unser Produkt erhalten? Und was kostet das Produkt? Am Ende des Tages haben wir dann ein Produkt, welches eine valide Zielgruppe hat und ein reales Problem löst.
- Step 3: Traction durch Marketing
Jetzt kommt endlich auch noch das Marketing ins Spiel. Und hier müssen wir mit der ganzen Klaviatur spielen: Welcher Content ist für unsere Zielgruppe relevant? Welche Kanäle erreichen unsere potenziellen Kunden effizient? In welchem Teil des Funnels stecken unsere Kunden, und wie können wir sie noch besser konvertieren?
Das Ziel ist es nicht, alle Kanäle auszuprobieren - sondern die relevanten Kanäle, die wirklich Wachstum bringen, zu identifizieren.
- Step 4: Execute or die
In meinen Workshops höre ich immer wieder die Zweifel, die Teams anbringen:
- "Das muss erst in die Abstimmungsschleife"
- "Dazu müssen wir auf X und Y warten"
- "Das dauert länger, weil die Prozesse anders laufen"
- "Die Qualität muss dann aber auch stimmen"
Growth Hacking lebt von einer schnellen Umsetzungsgeschwindigkeit. Und so müssen auch die Teams arbeiten - agil, mit klaren Zielen und Sprints.
Ein Growth Hacking Team besteht aus mehreren Experten aus verschiedenen Teilbereichen eines Unternehmens, die die Umsetzungsgeschwindigkeit hochhalten.
Warum ist Speed so wichtig?
Booking.com testet täglich 2.000 verschiedene Growth Hacks. Und viele andere digitalen Unternehmen sind auf dem gleichen Weg.
Growth Hacking: Die Arbeitsweise der digitalen Zukunft
In der digitalen Wertschöpfungskette gilt mehr denn je fressen oder gefressen werden oder eben exekutieren oder disruptiert werden.
Growth Hacking ist ein Framework, das dabei hilft, Ideen schnell und messbar umzusetzen.
Weil eben diese Umsetzung notwendig ist, um kontinuierlich ein Ohr am Kunden zu haben, um Produkte, Services und Features zu bauen, die unsere Kunden lieben.
Aber wie kann man mit Growth Hacking starten? Mit unserer Liste “Die Top-100 Growth Hacks” bekommt man auf jeden Fall die volle Ladung an Ideen für neue Growth Hacks. In diesem Sinne #executeordie.