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Bessere Bilder für Social Media: Tipps & Tricks

Benjamin Dirschl
Benjamin Dirschl Aktualisiert am 17. Aug. 2020
Bearbeitung Social Media Bilder

Kreativ, einzigartig und professionell. Solche Fotos wünscht sich doch jeder für seinen Social Media Auftritt. Sie wundern sich jedoch weshalb Ihre Fotos nicht so performen wie andere? Wir zeigen Ihnen, wie Ihre Bilder durch einfache Tipps & Tricks in Zukunft mehr Likes bekommen –  und Ihr Foto schlussendlich so wirkt, wie Sie es sich von Anfang an vorgestellt haben.

So stechen Sie aus der Masse heraus

Weshalb sollte man seine Bilder überhaupt bearbeiten? Weil unter anderem Unique Content wichtig ist und Bilder auf jeder Plattform anders dargestellt werden oder andere Faktoren gelten, um eine hohe Reichweite zu erzielen. Auf Instagram zum Beispiel, kommen quadratische Fotos besonders gut zur Geltung. Auf Pinterest hingegen werden quadratische Fotos relativ klein dargestellt und gehen zwischen den anderen hochformatigen Posts unter. Aber auch der Look der Bilder sollte auf die unterschiedlichen Sozialen Netzwerke abgestimmt sein. Um also die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie sich unbedingt an die optimalen Bildgrößen halten, die die sozialen Netzwerke vorgeben. Einen Überblick über die aktuellen Bildformate erhalten Sie hier.

Mit den richtigen Tools zum Erfolg

Oft herrscht der Irrglaube, dass man für professionelle Fotos eine teure Kamera und Profi-Equipment benötigt. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Auch Smartphones liefern tolle Ergebnisse, sofern die Bildkomposition und Lichtverhältnisse stimmen. Vor allem Geräte der neusten Generation besitzen einen Schärfentiefemodus und speichern die geknipsten Fotos in RAW ab. Dies erleichtert Ihnen die spätere Bearbeitung um einiges.


Auf einen professionellen Studioblitz kann getrost verzichtet werden. Oft reicht schon das Tageslicht in der Nähe eines Fensters, um die Situation perfekt auszuleuchten. Zudem wirkt diese so um einiges natürlicher.

Die Komposition

Auch wenn man mit dem Smartphone als ständiger Begleiter am liebsten einfach wild drauf los knipsen möchte, sollte man sich zuerst Zeit nehmen und sich einige Gedanken über das Foto machen:

 

1. Achten Sie auf das richtige Licht

Prüfen Sie folgende Fragen: Von wo kommt das Licht? Ist alles perfekt ausgeleuchtet? Wird eine externe Lichtquelle benötigt? Hierbei ist wichtig, dass keine ungewollten Schatten auf dem Bild zu sehen sind und das Licht nicht zu hart auf das zu fotografierende Objekt strahlt. Ziehen Sie in Betracht das Foto zu einem späteren Zeitpunkt zu machen. Eine Änderung der Tageszeit oder auch der Jahreszeit, kann ein Motiv völlig anders wirken lassen. Bei Outdoor-Aufnahmen bietet sich beispielsweise ein bewölkter Himmel perfekt an: Die Wolken fungieren als überdimensionale Softbox und lassen Schatten und vor allem Hauttöne sehr weich wirken. Ein richtiger Geheimtipp ist, Outdoor-Aufnahmen in der „Blauen Stunde“ zu machen: Dreißig bis fünfzig Minuten vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang lässt der Komplementärkontrast die Fotos in strahlendem Blau erscheinen, was als wesentlicher Faktor für die Bildgestaltung gilt.
 

2. Vermeiden Sie störende Elemente im Fokus

Entfernen Sie gegebenenfalls störende Elemente, die vom Motiv ablenken könnten. Falls fixierte Elemente wie Werbetafeln, Plakate oder Verkehrsschilder im Bild sind, die sich händisch nicht entfernen lassen, sollten Sie diese in der Postproduction via Photoshop oder einem anderen Programm entfernen.
 

3. Stille Wasser sind Tief - Schöne Fotos auch

Verleihen Sie Ihren Fotos Tiefe. Fotografieren Sie Ihre Objekte möglichst offenblendig: Stellen Sie bei Ihrer Kamera die niedrigste Blendenzahl ein, um einen schönen Tiefeneffekt zu erzielen. Viele Digitalkameras und Smartphones können ihre Blende bereits bis f:1,8 öffnen. Schöner Nebeneffekt hierbei: Abgesehen vom Tiefeneffekt fällt so mehr Licht auf den Sensor und das Bild wird auch ohne digitale Helfer schön hell.
 

4. Goldener Schnitt

Eine der bekanntesten Regeln in der Fotografie ist der „Goldene Schnitt“, auch „Drittel-Regel“ genannt. Hierbei wird der Bildausschnitt mittels gedachten Linien horizontal sowie vertikal gedrittelt. Gesichter, Personen oder Objekte sollten also nicht mittig platziert werden, sondern dort, wo sich die gedachten Linien schneiden. Das Ergebnis: ein Foto, welches wesentlich harmonischer und natürlicher auf den Betrachter wirkt. Viele Kameras und Smartphones blenden diese Hilfslinien als visuelle Unterstützung auf dem Display ein.
Bearbeitung Social Media Bilder
Goldener Schnitt: Das zu fotografierende Objekt befindet sich im rechten Drittel des Fotos.
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Ebenfalls ein gutes Beispiel für Schärfentiefe.
Bearbeitung Social Media Bilder
Auch ohne zusätzlichen Blitz entstehen gute Bilder.
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Durch die Unschärfe im Vordergrund wird der Fokus auf das gewünschte Objekt gelenkt.

Das Fotografieren

Nachdem Sie die Kamera eingestellt, diverse Blickwinkel ausprobiert haben, das Licht stimmt und die Komposition eingerichtet wurde, geht es nun endlich ans Fotografieren. Wie bereits erwähnt ist des wichtig, die Fotos im RAW Format zu fotografieren, um die anschließende Bearbeitung zu erleichtern. Kommt das Bild schlussendlich auf mehreren Plattformen zum Einsatz, sollte das Bild genügend „Fleisch“ bieten, damit Sie es noch weiter zuschneiden können. Fokussieren Sie bei Personen immer auf die Augen. Achten Sie auf unscharfe Elemente im Vorder- oder Hintergrund, um einen natürlichen Tiefenschärfeneffekt zu erzielen.


Schießen Sie von der selben Situation immer mehrere Fotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln und sortieren Sie diese erst später am Computer in voller Auflösung aus. Der kleine Bildschirm der Kamera lässt verwackelte oder unscharfe Fotos trotzdem scharf wirken. Deshalb ist eine Bewertung der Bilder meines Erachtens so nicht möglich.

Die Bearbeitung

Die Bearbeitung erfolgt zu 99% am Computer. Wer hohe Ansprüche an die Bildqualität hat, benötigt meiner Meinung nach das Programm „Adobe Lightroom“. Dadurch können bestmögliche Ergebnisse erzielt werden. Für Leute mit weniger hohen Ansprüchen oder weniger Budget gibt es Online Alternativen wie „Canva“ oder „Picmonkey“. Falls kein Computer zur Verfügung steht, ist auch die Bearbeitung direkt am Smartphone möglich. Programme wie Adobe Lightroom oder Snapseed sind auch für mobile Geräten verfügbar. Bei der Bearbeitung ist es wichtig die Fotos nicht zu verfälschen. „Weniger ist mehr“ ist auch bei der Fotobearbeitung der Leitspruch.


In jedem Fall sollte die Dynamik des Bildes, sowie die Sättigung und gegebenenfalls die Schärfe nachgebessert werden. Durch das Aufhellen der Lichter sowie die Reduzierung der Tiefen bekommt das Bild einen höheren Kontrast und eine bessere Dynamik. Bilder wirken dadurch lebendiger und professioneller. Bei Fotos von Personen ist es zusätzlich nützlich die Sättigung bei Orangetönen etwas zu reduzieren, um knallige Hauttöne zu entschärfen. Sofern ein professionelles Tool wie Lightroom verwendet wird, sollten unbedingt die Profilkorrekturen aktiviert und die chromatische Aberration entfernt werden. Dies gibt den Fotos nochmals einen zusätzlichen Kick und entfernt Verzerrungen.

Fazit

Wenn man mit seinen Social Media Kanälen langfristig erfolgreich sein möchte, ist eine hohe Bildqualität das A und O. Es gibt Fotos, bei denen es sich lohnt, etwas mehr Aufwand zu investieren, als bei Anderen. Instagram Storys sind beispielsweise sehr schnelllebig. Diese werden lediglich für vierundzwanzig Stunden angezeigt – hier sollte auch die Aufbereitung schnell und effektiv sein.
Die oben genannten Techniken und Tools vereinfachen die Aufbereitung der Posts deutlich und helfen dabei, visuelle Inhalte zu erstellen. Denn Posts mit optisch ansprechenden Fotos bringen nachweislich mehr Likes ein, als reguläre Link-Posts.

Benjamin Dirschl
Benjamin Dirschl
Designer