Bernds (Mein) Jahresrückblick 2024
Alle Jahre wieder darf ich meine Gedanken über die vergangenen 12 Monate ein wenig ausführlicher niederschreiben. Was ist bei MASSIVE ART passiert? Wo hat's gezwickt und was besonders gut funktioniert? Hier erzähle ich es Ihnen!
Seit vielen Jahren folge ich jeden Morgen meiner Arbeitstage einem fast schon rituellen Ablauf.
Ich verbringe die ersten 30 Minuten mit dem Überfliegen hunderter Headlines in meinem RSS-Reader (Extrapunkte, für alle, die wissen, was das ist) und zahlreicher Newsletter, die in meiner Inbox landen.
Daraus wähle ich dann die Artikel aus, die ich in den nächsten Stunden/Tagen lesen möchte, sobald ich etwas Zeit dafür finde. Diese Gewohnheit ist heuer allerdings stark in Bedrängnis gekommen, denn ich habe ständig so viele Artikel offen, dass ich es nicht mehr schaffe, alle durchzuarbeiten.
Und damit ist auch das Thema für meinen Jahresrückblick 2024 gesetzt: Heuer ist einfach zu viel passiert!
Ich versuche an dieser Stelle immer einen sinnvollen Bogen zwischen Gesellschaft, Politik und unserer kleinen Digitalagentur zu spannen. Denn als Wirtschaftstreibender kann man sich vor dem, was in der Welt und seiner unmittelbaren Umgebung passiert, nicht verschließen. Wer, so wie wir, auch noch im Dienstleistungsbereich arbeitet, hängt ohnehin am Zipfel der wirtschaftlichen Gesamtstimmung. Und die war heuer durchaus durchwachsen.
Das wohl treibende Thema in diesem Jahr waren die Wahlen. Als ob es bei uns in Österreich nicht genug davon gegeben hätte, wurde auf dem gesamten Erdball fast die Hälfte der Menschheit in die Wahllokale gerufen. Die Details werde ich mir sparen, wer sich für Politik interessiert, hat sicherlich einen Dauer-Tinnitus im Ohr von den vielen News, die es dazu täglich auf sämtlichen Kanälen gibt. Am Ende zählen die Ergebnisse. Und die versprechen ein äußerst angespanntes 2025.
Rückblickend hat man einmal mehr gesehen, wie stark unsere Wirtschaft von den politischen Bewegungen abhängig ist. Oder besser vom politischen Stillstand. Denn es herrscht eine spürbare Unsicherheit im Management sämtlicher Unternehmen, mit denen ich zu tun habe. Das Fehlen sinnvoller und erstrebenswerter Visionen und die Planlosigkeit, mit der wichtige Themen wie Kriege, Flüchtlinge und die ökologische Krise von unseren Staatsführern angegangen werden, macht es schwer, die Zukunft des eigenen Unternehmens zu planen. Besonders Europa, das an der entscheidenden Wende der Deindustrialisierung steht, erscheint mir wie ein Schiffbrüchiger auf offener See, der sich an einer letzten Holzplanke festhält und auf Rettung wartet.
Sollte ich die Welt nun etwas zu schwarz gemalt haben?
Jein, würde ein bekanntes Hamburger Rap-Trio dazu sagen. Und recht hätten sie damit. Denn an eines wurde ich heuer auch wieder erinnert: Die wahren Helden entstehen nur inmitten von Krisen.
Nicht zum ersten Mal habe ich die Erfahrung gemacht, dass es da draußen tolle Unternehmer gibt, die den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern eine „jetzt-erst-recht” Einstellung entwickeln. Und mit einigen dieser, leider seltenen, Gattungen haben wir 2024 viele erfolgreiche Projekte umgesetzt.
Natürlich müssen auch die mutigen Firmen-Chefs den Gürtel enger schnallen. Und selbstverständlich spüren wir als Digitalisierungspartner aktuell viel mehr Druck, wirklich gute Ergebnisse zu erzielen. Aber das gemeinsame Verständnis, an etwas Wichtigem zu arbeiten, ist unheimlich motivierend und hat unser Team zu Top-Leistungen angetrieben.
So freut es mich umso mehr, dass wir 2024 dank solcher Kunden ein positives Wirtschaftsjahr verzeichnen. Und das trotz der immens gestiegenen Lohnkosten, die wir mit einer fast ausschließlich durch Personalausgaben getriebenen Kostenstruktur stemmen mussten.
Damit sind wir mittendrin in den unzähligen Dingen, die auch bei MASSIVE ART passiert sind.
Es ist zu viel, um es hier im Einzelnen aufzuzählen. Aber es gibt einige Highlights, die ich in den Vordergrund holen möchte.
Unser Team hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Coronajahre haben zu einer verstärkten Remote-Kultur geführt. Die sehe ich selbst nicht bedingungslos positiv – ein persönliches Zusammensein ist aus meiner Sicht wichtiger denn je für ein gesundes Arbeitsumfeld – aber sie bietet uns viele Möglichkeiten, von denen wir profitieren können. So haben wir nun 2 Kollegen in Mitteldeutschland, die wir sonst gar nicht hätten finden können. Die virtuelle Zusammenarbeit funktioniert dabei erstaunlich gut.
Das Thema Deutschland hat uns heuer generell sehr stark begleitet. Nachdem wir uns vor 3 Jahren dafür entschieden hatten, diesen Markt von Grund auf mit einem neuen Standort aufzubauen, ahnten wir nicht, dass das gar nicht so einfach werden wird.
Timo Miller, der sich diese Aufgabe auf die Fahnen geschrieben hat, musste sehr viel Grundlagenarbeit leisten. Die war aber nicht umsonst, denn wir konnten 2024 viele neue und spannende Kunden aus dem süddeutschen Raum bei uns begrüßen. Zahlreiche Projekte sind bereits in der Umsetzung, und ich freue mich schon jetzt darauf, in den kommenden Monaten die Ergebnisse zu sehen. Das sind mehr als genügend Gründe, um unser Büro in Ravensburg wie geplant kontinuierlich auszubauen.
Aber auch am Stammsitz in Dornbirn waren wir nicht untätig.
Alexander Jäger hat die letzten Monate dafür genutzt, das Growth-Team neu aufzubauen und neue Produkte zu entwickeln. Erfolgreiche Projekte wie die Begleitung der Landesgartenschau Wangen sind ein Beweis für die Kompetenz und den Enthusiasmus dieser Abteilung. Wir sehen insbesondere in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ein enormes Potenzial für die Digitalisierung der Vertriebsprozesse in Unternehmen. Firmen müssen jetzt flexibel auf die neuen Anforderungen der globalen Märkte reagieren, schnell Potenziale erkennen und nutzen können. Mit unserem starken Team können wir die dafür passenden Vermarktungsstrategien nun noch effizienter umsetzen.
In diesem Fahrtwasser haben wir es zudem geschafft, die Partnerschaft mit HubSpot – einer der weltweit führenden Anwendungen für CRM, Sales- und Marketingautomation – auszubauen und zu einem der wenigen Platin-Partner im DACH-Raum aufzusteigen. Teamleiter Matthew Labrooy konnte zahlreiche Unternehmen erfolgreich bei der Implementierung unterstützen.
„Chapeau!“, denn dieser Markt ist hart umkämpft und nur die besten erhalten diese Auszeichnung von HubSpot.
Wenn viel passiert ist, muss das also nicht zwangsläufig etwas Schlechtes bedeuten.
Was mich persönlich zufrieden macht, ist die strategische Arbeit, die wir heuer geleistet haben. Noch nie zuvor ist es uns gelungen, einen Jahresplan so punktgenau zu erfüllen. Dabei war uns schon von Beginn an klar, dass wir uns sehr viel vorgenommen haben.
Unser Management-Team hat jedoch alles dafür gegeben, die gesetzten Vorgaben zu erfüllen, und in vielen Fällen wurden sie sogar übertroffen. Den ständigen Beeinflussungen von außen sind wir standhaft ausgewichen und haben uns auf unsere Ziele konzentriert. Ich weiß, das klingt ein wenig wie einer dieser üblen Sprüche auf einem Managerkalender, den der alte Chef hinter dem dicken Schreibtischstuhl hängen hat. Für mich ist es aber wichtig zu erkennen, dass unser Unternehmen auch im Kopf reifer wurde und zu einer strukturierten und effektiven Organisation geworden ist. Dafür möchte ich meinen Partnern und unserem Führungsteam ein großes Dankeschön aussprechen.
Insgeheim habe ich mir nach meinen letzten Jahresrückblicken – die waren allesamt dank Corona, Kriegen und dem ganzen anderen Wirrwarr eher latent drückend – vorgenommen, hier mal die positiven Vibes heraushängen zu lassen.
Zugegeben, die Welt macht mir schon ein wenig Angst. Aber Furcht lähmt, und starr dürfen Unternehmer jetzt nicht sein. Das oben genannte „jetzt-erst-recht” ist der einzige Weg, den auf uns zukommenden Unsicherheiten zu begegnen. Ich bin froh, ein Team um mich zu haben, das mich täglich dazu motiviert, diesen Gedanken ganz nach vorn zu stellen. Denn am Ende geht es doch darum, einen Grund zu haben, einmal mehr aufzustehen, als man hingefallen ist.