WebApp, Native App oder PWA: 6 Kriterien, die bei der Entscheidung helfen
Wenn die grobe Idee für ein neues Projekt, Webapplikation oder einen neuen Service, den man seinen Usern anbieten will, steht, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, wie dieser Service angeboten wird.
Ist eine App das richtige Mittel oder erfüllt eine Webapplikation die Anforderungen besser?
Oder ist der Mittelweg in Form einer PWA (Progressive Webapplikation) die beste Entscheidung? Die richtige Wahl ist maßgebend für Akzeptanz und Erfolg des Projektes.
Begriffserklärung: Webapplikation, Mobile App und Progressive Web App
Nehmen wir zuerst die möglichen Lösungen etwas genauer unter die Lupe:
Was ist eine Webapplikation?
Eine Webapplikation ist wie jede normale Webseite ohne Installation über einen Browser erreichbar.
Was ist eine Mobile App?
Eine Mobile App wird üblicherweise über den App Store von Apple oder den Google Play Store installiert. Alternativ können Apps auch über firmeninterne Systeme verbreitet werden. Auf jeden Fall muss die App am Schluss fix auf dem Gerät des Users installiert werden. Technologisch gibt es unzählige Möglichkeiten – von der Entwicklung in einer nativen Sprache bis zur Entwicklung mit Web-Technologien. Für den Endbenutzer ist der Unterschied in der Technologiewahl aber kaum erkennbar.
Was ist eine PWA (Progressive Web App)?
Eine PWA (Progressive Web App) ist eine Mischform zwischen App und Webapplikation. Sie ist über den Browser erreichbar, kann aber auch auf dem Gerät installiert werden. Es ist aber nicht vorgesehen, dass sie über den App Store von Apple oder den Google Play Store verfügbar ist.
6 Fragen als Entscheidungshilfen für eine Webapplikation, Native App oder PWA
Die Beantwortung folgender Fragen soll ein Wegweiser für die richtige Entscheidung sein.
Die Hürde, eine App zu installieren, ist für viele User hoch. Man will den Speicherplatz auf seinem Gerät nicht unnötig füllen, darum wird nur installiert, was auch regelmäßig verwendet wird. Services, die nur einmalig oder selten verwendet werden, sollten besser über Webapplikationen oder PWAs angeboten werden, damit der User nicht gezwungen ist, etwas zu installieren.
Webapplikationen und PWAs haben den großen Vorteil, dass sie auch auf Desktop-Geräten verwendet werden können. Es wird eine Lösung entwickelt, die sich responsive auf das jeweilige Endgerät anpasst und diese kann überall und unabhängig vom Betriebssystem verwendet werden – egal ob Smartphone, Tablet oder Desktop. Mobile Apps sind hingegen nur auf Smartphones und wenn gewünscht auf Tablets verfügbar.
Eine Mobile App hat tieferen Zugriff auf das Betriebssystem eines Geräts und kann Speicher und Ressourcen besser verwalten. Services, die sehr ressourceninstensiv sind, wie etwa Bildbearbeitung sollten darum besser als Mobile App umgesetzt werden.
Früher war der Zugriff auf Services wie NFC, Bluetooth, Kamera usw. nur über Mobile Apps möglich. Moderne Browser und Betriebssysteme unterstützen diese Funktionalitäten zum Teil auch. Bedeutet: Es ist nicht mehr zwingend eine Mobile App notwendig. Dafür muss aber für die gegebenen Anforderungen geprüft werden, ob die benötigten Funktionalitäten nur für native Apps zur Verfügung stehen oder auch über Browser oder PWA verwendet werden können.
Wenn ein Service auch ohne aktive Internetverbindung verfügbar sein soll, ist eine Webapplikation keine geeignete Lösung. Mobile Apps oder auch PWAs bieten Möglichkeiten in diese Richtung.
Eine Mobile App kann prinzipiell besser vermarktet werden. User entscheiden sich bewusster für Apps und beschäftigen sich vor der Installation schon damit. Dadurch, dass der User sie auf seinem Gerät installiert hat, sieht er das Icon immer wieder und wird daran erinnert, sie zu verwenden. Dafür muss der User aber natürlich zuvor davon überzeugt werden, die App überhaupt zu installieren.
Workshops sorgen für Klarheit
Die Entscheidung, wie ein Service für eine Webapplikation angeboten wird, ist extrem wichtig und muss auf jeden Fall sehr bewusst gefällt werden. Auch wenn man sich mit den oben genannten Fragen auseinandergesetzt hat, fällt sie nicht immer leicht. Da sich die technischen Möglichkeiten der Varianten immer mehr einander angleichen, kristallisiert sich für mich die Frage 1 besonders heraus: Wie oft wird eine Applikation/ein Service verwendet und ist der User überhaupt bereit dazu, etwas zu installieren?
Wir bei MASSIVE ART erleben oft, dass auf Kundenseite intuitiv als Erstes an eine Mobile App gedacht wird, ohne die Alternativen bewusst durchdacht zu haben. In unseren Workshops kristallisiert sich durch eine Anforderungserhebung und eine klare Konzeption die ideale Lösung heraus.