Meine Top-6 Inhalte der ReactiveConf in Bratislava
Ende letzten Jahres fand die ReactiveConf 2016 in Bratislava statt. Diese hat uns so motiviert, dass wir uns direkt wieder in die Arbeit gestürzt haben. Darüber haben wir ganz auf einen Eventrückblick vergessen. Gut, dass die Themen der Konferenz immer noch topaktuell sind.
Auf der ReactiveConf drehte sich – wie der Name bereits erahnen lässt – alles um das Thema React. Es wurden auch weitere, aktuelle Frameworks und Tools für die Frontend-Entwicklung im JavaScript-Bereich vorgestellt. Ein Überblick zu den - meiner Meinung nach - besten sechs Themen der Konferenz.
1. Redux 101-Workshop
Zum Start der Konferenz ging es für uns zum Redux-Workshop. Redux ist ein kleines Framework, das den FLUX-Ansatz von Facebook implementiert. Es ist nicht zwingend an React gekoppelt, harmoniert allerdings sehr gut damit.
Actions, reducers, middlewares und components wurden anhand einer kleinen Applikation verknüpft und demonstrieren den Datenfluss. FLUX beschreibt als Architektur, dass der Datenfluss unindirektional passieren sollte. Dadurch hat man eine bessere Kontrolle über die einzelnen Komponenten.
2. Funktionales Programmieren mit Elm und Reason
Wesentliche Themenbereiche der ReactiveConf 2016 waren funktionale Programmiersprachen. Mit Elm und Reason wurden zwei Sprachen vorgestellt. Auch die Funktionalität zusammen mit React wurde demonstriert, um den Umstieg zu einer neuen Sprache zu erleichtern. Reason baut ein eigenes Interface auf der bestehenden Sprache OCaml. Die Programmiersprache hilft dem Entwickler direkt beim Programmieren, indem sie beim Speichern aussagekräftige Fehlermeldungen und Lösungsvorschläge liefert.
3. Mobile Web
Sowohl Web-Applikationen als auch native Applikationen sind nach wie vor ein wichtiger Teil der Web-Entwicklung. Gerade in der Onlinewelt wirkt es oft so, als müsse alles auf dem aktuellsten Stand der Technik basieren. Da bleibt der Standardnutzer mit einem älteren Smartphone-Modell manchmal auf der Strecke. Deshalb ist das Abstimmen der Websites und Apps auf die Zielgruppe besonders wichtig.
4. Neues Framework ReactNative
Auch in der App-Entwicklung wurden Neuerungen präsentiert. Mit ReactNative gibt es ein Framework, dass das Entwickeln nativer Apps mit Javascript und React ermöglicht. Hier ist der Ansatz allerdings ein anderer als bei Phonegap oder Cordova. Im Falle von ReactNative wird keine Web-Applikation oder mobile html5-App im Web-Container erstellt. Stattdessen wird eine native App für iOS oder Android mithilfe von Javascript und React-Komponenten programmiert.
5. Spannende Talks und versierte Speaker
Einen interessanten Talk lieferte Guillermo Rauch über die Frameworks Now und NextJs. Auch der Talk von Michael Glukhovsky über RethinkDB und Horizon beeindruckte. Glukhovsky zeigte, wie sich Realtime Applikationen aufbauen lassen. Auch Andre Staltz blieb mir in Erinnerung – er sprach in seinem Vortrag über das Visualisieren des Datenflusses in einer modernen JavaScript Applikation.
6. Social Networking gibt tiefe Projekt-Einblicke
Eine der wichtigsten Aktivitäten war für mich das social networking. Natürlich sind auch die Talks lehrreich – können aber über den Livestream abgerufen werden. Meiner Meinung nach ist der große Vorteil einer Konferenz der direkte Austausch mit den Teilnehmern und Speakern.
Es ergeben sich spannende Gespräche über Projekte und Entscheidungen. So mancher Entwickler erklärt seine Ansichten detaillierter in der persönlichen Diskussion. Interessant ist auch zu erfahren, in welchem Umfeld die verschiedenen Developer arbeiten.
Im Gespräch habe ich dann auch Details über die einzelnen Frameworks erfahren. Beinahe in jedem Talk klingt es so, als wäre das Präsentierte die beste Lösung für alle Probleme. Erst in der Auseinandersetzung mit anderen Anwendern bekommt man die kleinen, versteckten Herausforderungen hinter dem Konzept mit.
Mein Fazit
Das Web entwickelt sich rasant – täglich kommen neue Frameworks und Features dazu. Da ist es leider nicht immer möglich, überall auf dem neuesten Stand zu sein. Ich versuche dennoch, am Ball zu bleiben und Trends rechtzeitig zu erkennen. Nicht immer kann jedes Framework und Tool ausprobiert werden. Dafür fehlt im Arbeitsalltag einfach die Zeit.
Veranstaltungen wie die ReactiveConf sind da genau richtig. Denn dort kann man sich in Ruhe Notizen machen und interessante Neuerungen auszuprobieren. Nach jeder Konferenz komme ich zurück und möchte gleich alle möglichen Sachen testen. Ich nehme viel Motivation mit, um mich in den nächsten Monaten wieder stärker mit der Materie zu befassen – bis es dann im Oktober wieder neue Insights auf der ReactiveConf 2017 gibt.