Gewaltige Woche im Analyse & BI Umfeld
Was für eine Woche im Bereich Analytics und BI! In den letzten Tagen gab es gleich zwei Akquisitionen von grossen Playern, die auch für mittelständische Unternehmen in unseren Gefilden spürbar sein werden: Google hat das Visualisierung-Tool Looker gekauft für 2,6 Milliarden Dollar und Salesforce hat sich den Platzhirsch für Datenvisualisierung Tableau einverleibt - für einen Preis von stolzen 15,7 Milliarden Dollar. Obendrein hat Microsoft auch noch einen AI-Builder für seine PowerBI Lösung angekündigt, die die Möglichkeiten im BI-Umfeld extrem erweitern wird.
Das war also aus Analyse Sicht eine sehr spannende Woche. Vor allem zeigt es auf, wie wichtig das Thema Datenintegration für die Big Player ist und es ein entscheidender Vorteil sein wird, die Daten aus verschiedenen Quellen miteinander zu integrieren und dynamisiert zu visualisieren, um tatsächliche Schätze aus den vorhandenen Daten zu schöpfen.
Salesforce kauft Tableau
Der CRM Gigant hat zwar viele Daten seiner Kunden, hatte aber bisher noch keine eigene BI Lösung in der sogenannten Marketing Cloud. Bisher muss Salesforce die Daten auf Oracle Systemen hosten. Zwar haben sie letztes Jahr auch ein Marketing Analytics Tool namens Datorama akquiriert, aber mit Tableau bekommt Salesforce nun selbst einen BI-Stack. Tableua ist nach Angaben von Salesforce die „most intelligent and intuitive analytics and visualization platform.” Beim Gedanken an die Möglichkeiten, die sich aus der Kombination von Kunden- und Prozessdaten ergeben, läuft einem das „Wasser im Mund zusammen“ - nicht nur für „Data Geeks“ wie mich, sondern auch und vor allem für Business-Vertreter. Besonders zu erwähnen ist die riesige Customer Base, die Salesforce damit dazu gewinnt. Mit 15.000 Kunden hat Salesforce nun ein neues Potenzial zur Markterweiterung.
Nach allem was man so liest, will Salesforce die Offenheit von Tableau für seine Schnittstellen beibehalten. Aber mit grosser Sicherheit werden Salesforce Schnittstellen ausgebaut und verbessert.
Google kauft Looker
Looker ist ein deutlich geringer verbreitetes Tool, aber es gilt als das „modernere", da es sozusagen in der Cloud geboren wurde und nach heutigem Stand schon vielfach mit Google Big Query verwendet wird. Insofern fügt sich Looker ganz wunderbar in die Google Cloud Plattform mit ein.
Zumal, die Google Cloud Plattform in der Verbreitung noch deutlich hinter AWS und Microsoft Azure zurückliegt. Damit will Google hier wieder aufholen, da natürlich die Visualisierungsmöglichkeiten von Daten essenziell sind.
Wir als MASSIVE ART erhoffen uns eine Vielzahl von neuen Benefits. Das derzeit verfügbare Visualisierungstool von Google namens Data Studio dient nur als erste Krücke, um überhaupt mehrere Datenquellen nebeneinander zu visualisieren. Aber in seinen Möglichkeiten, Daten zu kombinieren, korrigieren und visuell darzustellen, ist es doch recht begrenzt im Vergleich zu Tableau.
Microsoft erweitert PowerPlatform
Sehr cool ist auch die Ankündigung von Microsoft, die mit dem neuen AI-Builder nun code-frei zusätzliche predictive Metrics für alle PowerBI User zur Verfügung stellt. Will man aus grossen Datenmengen relativ schnell sinnvolle Informationen herauslesen, ist KI unerlässlich. Insofern ist diese Ankündigung nicht geringzuschätzen – auch wenn sie unter den anderen Neuigkeiten kaum Beachtung bekommt. Die Kombination von AI-Builder, PowerBI, Microsoft Flow und auch PowerApps in einer gut integrierten Plattform, wird eine grosse Bandbreite an User Cases möglich machen, die viel weiter geht als nur „BI & Datenvisualisierung“ - wo Microsoft bisher stark war.
Wie geht es weiter?
Interessant ist tatsächlich, dass diese Neuigkeiten alle im Cloud Umfeld stattfinden. Für alle Unternehmen, die traditionell ihre Daten onPremise haben, sollte das ein Zeichen sein, dass der Pfad im Big Data-Umfeld, um State of the Art zu werden beziehungsweise zu bleiben, eindeutig in die Cloud führt.
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