dotJS - unser Ausflug in die Stadt der Liebe für JavaScript
Am 17. November stand für mich und Patrick die Reise nach Paris zur dotJS, der größten JavaScript Konferenz in Europa, an. Nachdem wir uns um 03:30 Uhr von Lustenau aus aufmachten, kamen wir gerade rechtzeitig um 09:50 Uhr im Théâtre des Paris an. Somit bekamen wir zwar nicht die allerbesten Plätze, konnten es uns aber in der zweiten Reihe, mit gutem Blick auf die Speaker, gemütlich machen.
Mathias und Patrick kurz vor dem Eröffnungstalk.
Salut! Auf der dotJS in Paris
Nach einer kurzen Ansprache ging es auch schon los mit dem ersten Talk von James Halliday über die Möglichkeiten, Web-Applikationen offline verfügbar zu machen. Besonders interessant war auch sein Setup, da er seinen Bildschirm mit einer Kamera filmte und das Video auf der Leinwand abspielte.
dotJS Konferenz im Théâtre des Paris.
Was mir bereits bei der ersten Präsentation auffiel, war die extreme Motivation der Speaker, das eigene Wissen zu präsentieren.
Weiter ging es dann mit Charlie Robbins und seinem Talk über npm-outdated.
1. Highlight: Justin Meyer talking JavaScript
Bereits der dritte Talk wurde für mich zu einem der vielen Highlights des Tages: Justin Meyer über das Programmieren und diverse Vorgehensweisen. Eine davon ist das Arbeiten mit Checklisten – wiederkehrende Fehler und Unachtsamkeiten werden schnell erkannt und verhindert. Was in vielen Branchen zum Standardhandwerk dazugehört (Flugzeug-Checkliste), sollte auch im Web-Bereich Anwendung finden.
Weiteres hat Justin berichtet, wie er einen Influence-Factor für verschiedene Vorgehensweisen und Code-Bibliotheken in über dreisig Projekten ermittelt hat. Anhand dessen konnte er zum Beispiel herausfinden, wie sich verschiedene Techniken in seinen Projekten ausgewirkt haben.
Anschließend kam Domenic Denicola an die Reihe – mit einem Talk über JSdom, einer JavaScript Implementierung des DOM.
Mittagspausen-Talks
Have a break, have a chat – Mittagspausen–Tumult im Saal.
Die Mittagspause und alle weiteren Pausen am Tag haben wir genutzt, m in den Hallen die verschiedenen Stände anderer Web-Projekte zu besichtigen, wie zum Beispiel Auth0, Algolia und Polymer. Zuerst hörte sich Patrick eine kurze Präsentation über Auth0 an, danach liessen wir uns von Addy Osmani Polymer genauer vorstellen.
Mit Lightning-Talks in den Nachmittag
Und der Nachmittag ging rasant weiter. Gleich fünf „Lightning-Talks“ standen auf dem Programm. Auth0 präsentierte JWT (JSON Web Tokens), Frank Rousseau zeigte die JavaScript Datenbank PouchDB und Thomas Parisot sprach über verschiedene Arbeitsmethoden abseits des Computers – Post-Its oder Card-Prototyping.
Dann ging es weiter mit dem regulären Talk von Julien Lecomte, der über seine Funktion im YUI Framework und kurz über FormatJs und React sprach. Weiters kündigte er Polyfills as a service von Yahoo an.
2. Highlight: Angus Croll über Literatur und JavaScript
Darauf folgte der nächste Höhepunkt der dotJS: Angus Croll mit seinem Talk über JavaScript und Literatur. Mit vielen witzigen und guten Vergleichen redete er über die Sprache im Allgemeinen und präsentierte auch sein neu erschienenes philosophisches Werk „If Hemingway wrote JavaScript“.
Genial fand ich auch, wie er seine Präsentation mit Zitaten vom Vormittag erweiterte. Hier gibts die Slides seines Talks zum Nachlesen: speakerdeck.com/anguscroll/the-book-nerds-guide-to-javascript
Vom Audio-Content zur Preisverleihung
Der nächste interessante Talk war von Soledad Penadés über das Erstellen von Audio-Content mit Javascript – oder, wie man es schafft, einen kompletten 40-Minuten-Talk in einer 20-minütigen Präsentation durchzupeitschen. In jedem Fall war das Thema interessant und unterhaltsam, auch wenn es manchmal schwer war zu folgen.
Zwischendurch gab es die Preisverleihung für gulp.js (Backend) und pixi.js (Frontend) – inklusive Skype-Livekonferenz nach Hawaii mit dem gulp.js-Verantwortlichen.
"Don't Die" und "Stay Indie" zum Finale
Weiter ging es mit Joe McCann und einem Talk über Verbesserungen der node.js-Performance. Als Nächstes sprach Paul O’Shannessy über ReactJs und den derzeitigen Entwicklungsstand – mit über 10.000 Komponenten und der Annäherung an Version 1.0.
Abschließend teilte jQuery- und Ember.js-Entwickler Jehuda Katz seine Erfahrungen mit OpenSource Projekten. Besonders interessant: Ihm hat es geholfen, ein richtiges Projekt neben seiner OpenSource Aktivität zu haben. Seine beste Performance hatte er, als er circa 20 Prozent seiner Arbeitszeit in OpenSource-Projekte investierte. Auch der nur sechswöchige Release-Zeitplan für EmberJs hat sich als förderlich für das Projekt herausgestellt.
„Don’t die“ und „Stay Indie“ waren seine einprägsamsten Motivationen für alle OpenSource Entwickler.
Abschluss im Saal des Théâtre des Paris.
Q&A – oder: die Talks zwischen den Talks
Neben den Talks an sich waren die "Frage & Antwort"-Spiele direkt im Anschluss einer jeden Präsentation immer sehr spannend und interessant. In den drei Minuten, in denen der Moderator mit dem jeweiligen Speaker sprach, konnte man oft mehr über aktuelle Projekte und Entwicklungen erfahren, als im 20-minütigen Talk davor.
Die Zeit für die Präsentationen war allgemein sehr kurz gehalten und machte sich manchmal bemerkbar. So könnten die Speaker nicht immer in die Tiefe der einzelnen Themen eintauchen – dafür bekam man aber sehr viele unterschiedliche Inputs geliefert.
3. Highlight: Ein Einblick in die Arbeit von Addy Osmani
Bei der After-Party konnte ich dann noch einige Worte mit Addy Osmani wechseln und über seine aktuelle Arbeit bei Polymer sprechen – was mich sehr faszinierte.
Addy Osmani bei der Arbeit.
Mein Fazit
Ich habe enorm viel Inspiration und vor allem Motivation von der Konferenz mitgenommen und würde mich sehr freuen auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein. Offizielle Fotos sind bereits online und die Videos zu allen Talks werden demnächst auf dotJS.eu zur Verfügung stehen.
Savoir-vivre in Paris
Am nächsten Morgen hatten wir dann noch etwas Zeit um Paris zu erkunden, bevor es am Abend dann wieder Richtung Hause ging.
Au revoir dotJS, au revoir Tour Eiffel, au revoir Paris!